Wer ein Start-up gründet oder in ein entsprechendes Vorhaben investieren möchte sollte sich im Vorfeld auch mit der Kalkulation und der Erstellung eines entsprechenden Finanzplans beschäftigen. Eine entscheidende Rolle spielen dabei auch immer die Kosten. Doch worum handelt es sich dabei eigentlich genau, welche unterschiedlichen Arten von Kosten gibt es und warum ist es für Gründer und Investoren so wichtig, die Kosten im Fokus zu haben?
Worum genau handelt es sich bei Kosten in einem Unternehmen?
Bei Kosten handelt es sich um finanzielle Mittel, die ein Unternehmen ausgeben muss, um bestimmte betriebliche Aktivitäten durchzuführen oder seine Unternehmensziele zu erreichen.
Viele der Aufwendungen entstehen dabei vor allem bei der Produktion von Waren oder der Erbringung von Dienstleistungen.
Welche unterschiedlichen Arten von Kosten gibt es?
Vor allem im Unternehmenskontext lassen sich Kosten in mehrere Kategorien unterteilen.
Bei den sogenannten direkten Kosten handelt es sich um jene Ausgaben, die direkt mit der Erstellung eines Produkts oder der Durchführung einer Dienstleistung verbunden sind. Somit können sie auch entsprechend den einzelnen Aufträgen und Produkten zugeordnet werden. Beispiele dafür sind unter anderem die Ausgaben für Rohstoffe oder direkt beteiligte Mitarbeiter.
Im Gegensatz dazu sind die indirekten Kosten nicht direkt mit Produkten oder Dienstleistungen verbunden, sondern fallen unabhängig davon regelmäßig in einem Unternehmen an. Dazu zählen beispielsweise die Mietkosten für das Büro oder die Gehälter der festangestellten Mitarbeiter.
Oftmals wird bei den Kosten auch zwischen fixen und variablen Kosten unterschieden. Die Kategorisierung ist hier ähnlich wie bei den direkten und indirekten Kosten.
Der wesentliche Unterschied zwischen variablen und direkten Kosten liegt jedoch in der Zuordnung und Verfolgbarkeit. Bei den variablen Kosten handelt es sich um Ausgaben, die aufgrund von Änderungen im Produktionsvolumen oder im Umsatzniveau des Unternehmens entstehen. Und zwar im Unterschied zu den fixen Kosten unabhängig davon, ob sie direkt einem bestimmten Produkt oder einer bestimmten Dienstleistung zugeordnet werden können oder nicht.
Zuordnung der Kosten zu Kostenstellen und Kostenträgern
In vielen Businessplänen tauchen auch die Begriffe Einzelkosten und Gemeinkosten auf. Der Begriff Einzelkosten ist ein Synonym für direkte Kosten. Gemeinkosten wird in diesem Fall für die indirekten Kosten verwendet. Die Einzelkosten können immer einem bestimmten Kostenträger oder einer Kostenstelle zugeordnet werden.
Bei der Kostenstelle handelt es sich um einen bestimmten Bereich oder einer Abteilung in einem Unternehmen, in der die Kosten anfallen. Durch die genaue Zuordnung können sie genau verfolgt und analysiert werden.
Sie werden als eigenständige Einheit betrachtet, in der Kosten anfallen und verursacht werden. In weiterer Folge können sie nach funktionalen Bereichen wie Produktion, Vertrieb, Verwaltung oder nach räumlichen Bereichen wie Abteilungen, Standorten oder Filialen strukturiert werden.
Bei einem Kostenträger kann es sich um ein einzelnes Produkt, eine Produktgruppe, einen Kundenauftrag oder auch um ein Projekt im Unternehmen handeln. Indem die Kosten einem bestimmten Kostenträger zugeordnet werden, ist es möglich, die Kosten pro Einheit oder pro Auftrag zu ermitteln und die Rentabilität des Kostenträgers zu analysieren.
Warum ist es für Gründer und Investoren wichtig, die Kosten zu kennen?
Kosten haben eine wesentliche Auswirkung auf den möglichen Erfolg eines Unternehmens. Für Gründer ist die Kenntnis der Kosten wichtig, um das Unternehmen wirtschaftlich führen zu können. Investoren können dadurch die Erfolgschancen einer Beteiligung wesentlich besser beurteilen.
Das genau Wissen über die Kosten ermöglicht es unter anderem, die finanzielle Planung effektiv durchzuführen und realistische Budgets zu erstellen. Dadurch kann sichergestellt werden, dass ausreichend finanzielle Ressourcen vorhanden sind, um die Ausgaben abzudecken.
Die Kenntnis der Kosten ist auch die Voraussetzung dafür, um entsprechende Verkaufspreise für die eigenen Waren und Dienstleistungen festlegen zu können. Denn nur so kann sichergestellt werden, dass die Verkaufspreise hoch genug sind, um die Kosten zu decken und einen angemessenen Gewinn zu erzielen.
Durch die genaue Kenntnis der Kosten ist es sowohl Investoren als auch Gründern möglich, eine Rentabilitätsanalyse zu erstellen. Dadurch kann genau analysiert werden, welche Produkte, Dienstleistungen oder Geschäftsbereiche mit hoher Wahrscheinlichkeit profitabel sein werden und welche im Gegensatz dazu möglicherweise Verluste verursachen könnten. Bei bereits bestehenden Unternehmen können so ineffiziente oder unrentable Bereiche verbessert oder eliminiert werden.
Zusammengefasst ermöglicht die genaue Kenntnis der Kosten vor allem eine gute Übersicht über die finanzielle Situation eines neuen oder vorhandenen Betriebs. Das trägt zur langfristigen Stabilität und Rentabilität bei.