Nach der grundsätzlichen Ausgestaltung der eigenen Geschäftsidee und der Anmeldung eines Gewerbes stellt sich die Frage, wie das eigene Start-up überhaupt finanziert werden soll. Eigenkapital ist zumeist nur in begrenztem Umfang vorhanden, der gesamte Kapitalbedarf kann keinesfalls abgedeckt werden. Sobald das benötigte Volumen ermittelt wurde, muss die Entscheidung über die richtige Finanzierungsform getroffen werden.
Schwierige Innenfinanzierung
Grundsätzlich wird bei der Unternehmensfinanzierung zwischen der Innen- und Außenfinanzierung unterschieden. Ersteres meint dabei, dass der Geschäftsbetrieb mit begrenzten finanziellen Mitteln aufgenommen wird und eine Expansion nur über generierte Gewinne erfolgt. Üblicherweise ist dies nicht in jeder Branche machbar, lediglich wenn es sich um einen Nebenverdienst handelt und ein Hauptjob vorhanden ist, kann auf eine Fremdfinanzierung womöglich verzichtet werden.
Denn ein Start-up, welches mit begrenzten Kapazitäten aufgebaut wird, wirft ihnen der ersten Phase der Unternehmensgründung auch nur bescheidene Gewinne ab.
Deutsche Bank vergibt günstige Geschäftskredite
Zur Außenfinanzierung gehört übrigens auch die Ausstattung mit Eigenkapital, welches die Gründer in das eigene Unternehmen einbringen. Sofern es sich um eine Personengesellschaft handelt, liegt eine Möglichkeit der Generierung von zusätzlichem Kapital darin, die Einlagen zu erhöhen.
Ist dies nicht möglich, kommt auch die Aufnahme weiterer Anteilseigner in Betracht. Beachtet werden sollte natürlich auch, dass die zusätzlichen Gesellschafter ein Mitspracherecht einfordern werden, welches womöglich zusätzliche Schwierigkeiten bereitet. Diese Herausforderungen sind nicht zu meistern, wenn ein konventioneller Geschäftskredit aufgenommen wird. Die Deutsche Bank vergibt solche Businesskredite bis zu einer Höhe von 50.000 Euro zu attraktiven Konditionen.
Über eine Auszahlung wird schnell entschieden, Finanzierungssumme und Laufzeit können flexibel verhandelt werden. Eine Kreditlinie wird von dem Geldinstitut ebenso angeboten. Der Vorteil besteht für den Unternehmer in der höheren Flexibilität, weil nicht der gesamte Kreditbetrag ständig in Anspruch genommen werden muss.
Dafür wird die Verzinsung höher aus. Der Nachteil von Geschäftskrediten liegt üblicherweise darin, dass die Vergabe nur sehr restriktiv erfolgt. Wer mit dem eigenen Businessplan nicht überzeugen kann, wird auch kein Geld erhalten – die Banken sind sich sehr genau Klaren darüber, dass die meisten Unternehmensgründer früher oder später scheitern. In jedem Fall sollte im Vorfeld eine persönliche Beratung in Anspruch genommen werden, sodass die individuell beste Lösung gefunden wird.
KfW fördert Unternehmensgründer
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) hat mit dem ERP-Gründerkredit „StartGeld“ ebenso ein interessantes Angebot im Programm. Beträge von bis zu 100.000 Euro werden zu günstigen Konditionen an Gründer vergeben, ohne dass dafür Eigenkapital notwendig wird. Der Zugang geschieht über eine Partnerbank, die zu 80 % von der Kreditsumme freigestellt wird. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass das Kreditinstitut nur 20 % des Risikos tragen muss – und eine Kreditvergabe vermutlich auch bei geringerer Bonität zustimmen wird. Eine weniger konventionelle Alternative besteht im sogenannten Crowdinvesting: Dabei wird das eigene Start-up von einem „Schwarm“ von Kleininvestoren finanziert.
Der Vorteil liegt darin, dass keine besonderen Voraussetzungen notwendig sind; die Geldgeber müssen lediglich vom Geschäftserfolg überzeugt werden.
Dafür fallen die Konditionen weniger günstig aus als beim Geschäftskredit, außerdem kann die Kreditvergabe auf diesem Wege einige Zeit in Anspruch nehmen – zumeist dauert es Wochen oder gar Monate, bis die geforderte Geldsumme eingesammelt werden kann.
So zeigt sich also: Es gibt durchaus einige Möglichkeiten, das eigene Unternehmen zu finanzieren. Wer sämtliche Varianten prüft wird auch seinen Traum von der Selbstständigkeit umsetzen können.