Vor drei Jahren haben Hans Braxmeier und Simon Steinberger das Unternehmen Pixabay als kleines Garagen-Startup in Ulm gegründet und entwickeln bis heute zu zweit das inzwischen weltweit größte freie Bilderportal ständig weiter.
Das Portal hat über 40.000 Facebook Fans und bei Alexa – einem der bekanntesten online Ranking Systeme, das mehrere Millionen Websites bewertet – zählt Pixabay zu den 1.000 meistbesuchten Seiten im Internet.
Dran glauben
Dieses Motto gilt nicht nur für die Projektgründer, sondern auch für die Abmahnwälte, denen durch Pixabay das Wasser abgegraben wird. Deren Geschäftsmodell wäre am Auslaufen, wenn jeder Bilder von Pixabay verwenden würde.
Mit über 250.000 qualitativ hochwertigen Fotos und Grafiken ist Pixabay die größte Online-Datenbank für gemeinfreie Bilder. Gemeinfrei bedeutet, dass die Fotografen die Rechte an den Bildern abtreten und damit ihre Werke für redaktionelle und kommerzielle Zwecke kostenlos zur Verfügung stellen, ohne dass ein Bildnachweis erforderlich ist. Pixabay ist international ausgerichtet und in 20 Sprachen verfügbar. Webdesigner, Blogger oder auch Verlage aus aller Welt können damit Ihre kreativen Projekte bedenkenlos mit Bildern verschönern ohne in die Abmahnfalle zu treten.
Das kleine Ulmer Projekt ist inzwischen groß geworden und zieht pro Monat mehr als 3 Millionen Besucher an. Mit einem Traffic-Volumen von über 10.000 GB und 20 Millionen heruntergeladenen Bildern laufen die Drähte heiß. Hans und Simon sind dabei Mädchen für alles: Vom Aufsetzen der Server über das Design bis zum Hochladen von Bildern und der Betreuung der Community machen die Gründer alles selbst. Simon ist dabei vom Diplom Chemiker zum Chef-Programmierer und Designer aufgestiegen, wohingegen Hans die Server am Laufen hält und selbst bereits über 16.000 Fotos hochgeladen hat.
Aller Anfang ist schwer
Die Idee zu einem freien Bilderportal hatte Hans, als über das gemeinsam gegründete Autorenportal Pagewizz.com regelmäßig unangebrachte Abmahnungen ins Haus flatterten. Unangebracht deswegen, da für kleine Formfehler in Bildnachweisen sehr hohe Gebühren drohten. „Bei der ersten Abmahnung rutschte uns fast das Herz in die Hose“, erinnert sich Hans. Inzwischen haben die beiden ihre Erfahrungen mit Anwälten gesammelt und warten derzeit entspannt auf ein Urteil, bei dem sich das Team gegen einen weiteren Abmahnanwalt zur Wehr setzt.
„Für unsere Pagewizz-Autoren suchten wir nach einer kostenlosen und sicheren Quelle mit hochwertigen Bildern“, so Simon. Doch das gab es zu diesem Zeitpunkt nicht. Dabei lag die Nützlichkeit einer solchen Plattform klar auf der Hand. Die beiden Studenten entwickelten deshalb nicht nur eine Bilderquelle für ihre Autoren, sondern ein internationales Portal, das alle positiven Eigenschaften vereint. Im Dezember 2011 war es dann so weit: Pixabay ging online und wurde zur wichtigsten Bilderquelle auf Pagewizz.
Dran bleiben
Zu Beginn fragten sich die Gründer was das Erfolgsrezept von großen Seiten im Internet ist. „Was man auch unternimmt“, erzählt Hans, „es ist alles wie ein Tropfen auf den heißen Stein“. So zeigten zum Beispiel Anzeigen über Google keinen nennenswerten Effekt und Blogger oder die Presse wollten nicht über das damals noch junge Projekt berichten. Doch irgendwann wurde den beiden klar, dass jeder einzelne Tropfen zählt. „Wenn man nicht gerade ein paar Millionen übrig hat, sind es die vielen kleinen Schritte und Ideen, die ein solches Portal Stück für Stück wachsen lassen“, erklärt Simon weiter. Wichtig ist, dass ein Markt für das Produkt vorhanden ist, dass sich die Nutzer wohl fühlen und die Seite persönlich weiterempfehlen.
Ãœberraschenderweise hatte zu Beginn speziell Indonesien ein gewaltiges Interesse an Pixabay. Vor allem das Bild einer gezeichneten Kuh wurde mehr als 30.000 mal abgerufen.
Heute zählt Pixabay fast eine halbe Million angemeldeter Nutzer. Viele davon unterstützen das Portal und tragen mit eigenen Bildern, kreativen Vorschlägen oder Ãœbersetzungen zur Entwicklung bei. Zwei große Investoren aus den USA interessierten sich bereits für die freie Bilddatenbank, doch Finanzen stehen für das Gründerteam im Hintergrund. „Wir bleiben dran“, so Simon und Hans „und haben einfach Spaß, ein so großes Projekt weiter zu entwickeln“.
Habe noch nicht so genau verstanden, wie die Gründer mit dem Portal Geld verdienen. Die Kosten für den Serverbertrie und die Traffic-Kosten alleine sind ja bestimmt keine Penauts?
VG
Marcel